9 Fakten über das Wochenbett

Warum hat mir das eigentlich niemand gesagt? 

hey Mama, kennst du diese neun Wochenbett-Wahrheiten? Wir Hebammen lieben es ja, Dinge direkt und unverblümt anzusprechen - vor allem die Dinge, die sonst eher selten zum Gesprächsthema werden. Damit ihr im Wochenbett nicht völlig überrascht werdet, teile ich heute neun Wahrheiten mit dir, die dich ganz bestimmt in deinem Wochenbett erwarten werden. 

  1. hey Mama, wenn du nach der Geburt das erste Mal aufstehst, stell dich auf ein unbeschreibliches Gefühl in deinem Bauch ein. Er kann sich ganz leer anfühlen und du könntest das Gefühl haben, deine Lunge und dein Zwerchfell und vielleicht auch alle anderen Organe rutschen einfach nach unten.

  2. hey Mama, vielleicht wartest du auf die berühmten Glückstränen nach der Geburt. Und fragst dich, wo diese verrückte Euphorie bleibt, von der alle sprechen. Und hast dann Sorge, dein Kind nicht zu lieben, wenn beides ausbleibt. Mama, dieser krasse Rausch, der kann dauern oder einfach ausbleiben. Genauso kann das erste Gefühl der Liebe auf sich warten lassen. Aber hey, es wird kommen und es wird dich überwältigen.

  3. hey Mama, hast du schon mal von der Angst vor dem erster Toilettengang nach der Geburt gehört? Ganz oft kommt dann nämlich die Frage auf, ob alles an Ort und Stelle bleibt oder etwaige Geburtsverletzungen einfach wieder aufreißen.  

  4. hey Mama, alles wird fließen. Blut ebenso wie Schweiß und möglicherweise auch Tränen. Stell dich auf mehr Blut ein, als du es während deiner Menstruation je erlebt hast. Und auf mehr Schweiß als beim Sport. Vielleicht hast du das Gefühl, zu stinken. Doch keine Sorge, du selbst nimmst deinen eigenen Körpergeruch viel intensiver wahr als dein Umfeld. Und dein Baby wiederum wird ihn lieben. 

  5. hey Mama, über viele Monate hast du deinem Bauch beim Wachsen zugesehen. Stell dich darauf ein, dass er dich noch einen Moment lang begleitet. Beim ersten Blick in den Spiegel wirst du noch richtig schwanger aussehen. Gib deinem Körper noch etwas Zeit. 

  6. hey Mama, Schlaflosigkeit wird dich vermutlich nicht überraschen. Aber vielleicht das Gefühl, dass sie dir in der ersten Woche nach der Geburt rein gar nichts anhaben kann, während du dich möglicherweise in Woche zwei dann ganz plötzlich so fühlst, als hätte dich ein LKW überfahren.  

  7. hey Mama, du wirst überrascht sein, wie unfassbar wach eigentlich deine Instinkte sind. Bei jedem Geräusch wirst du auf dein Baby schauen. Nach einer Tiefschlafphase wirst du hochschrecken und dich fragen, ob dein Baby wohl noch atmet. Du wirst Bekanntschaft machen mit einer ganz verrückten und im 21. Jahrhundert auch nur noch mittelmäßig angebrachten Ur-Angst. Und sie wird dich vermutlich ganz schön lange begleiten.

  8. hey Mama, wenn du dein Baby stillst, wirst du dich vermutlich fragen, wie krass dieses kleine Wesen bitte eigentlich saugen kann. Nichts kann dich auf diese Mischung aus Sog und Unterdruck vorbereiten. Und vielleicht wirst du dich auch noch ein paar Wochen fragen, warum das Stillen eigentlich so schwer ist. Ist es nicht angeblich die natürlichste Sache der Welt? 

  9. hey Mama, du wirst dich mental komplett öffnen. Du wirst dich schutzlos und verwundbar fühlen. All die Mauern und Schutzmechanismen, die du möglicherweise mal aufgebaut hast, sind plötzlich verschwunden. Du fühlst ganz pur und wirst so weich, um deinem Baby all die Liebe und Zuwendung zu schenken, zu der du fähig bist. 

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